Über JPSO

Die Teilnehmer 2019 (in Crail): Dierk Skulima, Dirk Weinrich, Frank Reising, Udo Gottowik, Peter Dürscheidt, Ralph Richter, Graeme Lennie (Pro in Crail), Jim Paton, Uli Moning, Helmut Fritz, Jens Kieker

Etwa 1987 oder 1988 wurde der Grundstein für die JPSO gelegt. Jim Paton, der in East Wemyss, Fife, geboren ist, war mit Frank Reising nach Schottland geflogen, um ihm seine Heimat zu zeigen und um dort Golf zu spielen. 1989 nahm Jim Helmut Fritz, Karl-Heinz Dücker und Lothar Grüter mit hinüber nach Fife, Schottland. Die Begeisterung für  Land, Leute und Golfplätze wurde im GC Castrop-Rauxel von vielen Mitgliedern geteilt.

Deshalb wurde die Reise im Jahr darauf wiederholt. Es schlossen sich weitere Mitglieder unseres Clubs an; denn es hatte sich schnell herumgesprochen, dass Golf in Schottland eine besondere Dimension hat. Und wenn Deutsche etwas zwei Mal machen, wird es zwangsläufig zur Tradition. Die Tour wurde von nun an jährlich wiederholt. Einige Teilnehmer kamen hinzu, einige fuhren nicht mehr mit, aber bald hatte sich ein Stamm von etwa 8 bis 10 Golfern gebildet, der seit 1990 jährlich entweder in der Woche um Himmelfahrt oder Fronleichnam an der Reise teilnahm.

Wir haben in Lower Largo, Elie und in Leven gewohnt. Seit einigen Jahren verbringen wir unsere Nächte im Caledonian Hotel in Leven. Da sind wir als Gäste sehr willkommen, und man sorgt dafür, dass immer ausreichend Lagavulin im Haus vorrätig ist.

In den ersten Jahren hat Jim die Reise alleine organisiert.  Er hat die Flüge und die Unterkünfte gebucht und die Startzeiten reserviert. Außerdem fuhr er uns zu Beginn mit einem VW-Bus, den uns sein Freund Sandy geliehen hatte, zu den diversen Golfplätzen. Den Transport übernahm für ein paar Jahre dann Lee Murray, der ein Taxi- und Busunternehmen hatte. Wenn es eben möglich war, spielte Lee mit uns. Unvergessen sind seine gehookten Abschläge mit dem Eisen 1, die nicht nur die Bahn sondern manchmal sogar den Golfplatz verließen, um dann in einer Linkskurve doch auf dem Fairway zu  landen. Lee hat das Taxiunternehmen aufgegeben und in Leven einen Pub übernommen, in dem wir auch heute noch ab und zu mit ihm ein Bier trinken.

Irgendwann lernten wir George Finlayson kennen, der einen Proshop in Leven hatte. George hat uns bei den Buchungen unterstützt. Er ging als Pro später nach Murrayshall und Skibo Castle. Nach seiner Rückkehr nach Edinburgh und später nach Elie übernahm er die Organisation für unsere Golfreisen mehr oder weniger ganz, und nach und nach entwickelte sich daraus für ihn ein Geschäft. Er wohnt jetzt in St. Andrews und organisiert von dort aus mit seiner Firma Scotland for Golf  Golfreisen für Kunden aus aller Welt (sh. link!).

Leider gibt es aus den ersten Jahren keine Aufzeichnungen mehr, aber unserer Erinnerung nach entwickelte sich 1990 aus dem zwanglosen Spiel eine ernsthafte Turnierwoche, die Dierk Skulima auf Jim Paton Scottish Open taufte. Eigentlich müsste die Turnierwoche Jim Paton Invitational heißen; denn nur geladene Golfer haben die Chance mitzureisen.

In einer Woche wurden seinerzeit bis zu 12 Runden (!) Golf als Zählspiel gespielt, die Ergebnisse wurden addiert, und am Ende wurde in Brutto- und Netto-Sieger gekürt. Da wir aber alle älter geworden sind, haben wir das Kräfte raubende Programm straffen müssen. Wir spielen jetzt nur noch in Lundin Links oder in Blairgowrie zwei Runden an einem Tag.

Unvergesslich ist allen geblieben, als wir am 26.05.1997 morgens in Dundee (Downfield) und nachmittags Carnoustie (Championship Course) gespielt haben. Die Grenzen unserer Belastbarkeit waren an diesem Tag erreicht, wenn nicht sogar überschritten.

Jim Paton hat mit einigen Ausnahmen jahrelang die Bruttowertung beherrscht. Allerdings haben wir das ein oder andere Mal einen Gast mitgenommen, der ihm den Bruttosieg streitig machte. Das änderte sich erst, als Peter Dürscheidt  2004 zur Gruppe stieß. Peter gewinnt seit 2004 unangefochten die Bruttowertung. Der Sieger in der Nettowertung wechselt von Jahr zu Jahr, da die Formschwankungen beim Golf bekanntermaßen erheblich sind.

In Crail (Balcomie) wird an jedem letzten Samstag eine Sonderwertung für die beste Netto-Runde gemacht. Der Sieger erhält für ein Jahr den Crail-Putter, einen klassischen Holzputter, den George 2003 als Wanderpreis gestiftet hat. Der erste Sieger war Udo Möller, der Sieger 2017 ist wieder einmal Dirk Weinrich, der den Putter damit bereits zum siebten Mal gewonnen hat.

Im Mai 2010 hat uns Eyjafjallajökull zwei zusätzliche Urlaubstage beschert. Unser Rückflug war für Montag geplant, aber die isländische Asche hat uns nicht fliegen lasen. Unser Hotel mussten wir zwar räumen, aber das Old Manor Hotel in Lundin Links war den Umzug wert. Dass das Wetter in den beiden „unfreiwilligen“ Urlaubstagen mit Sonne, blauem Himmel und leichtem Wind phantastisch war, machte die beiden zusätzlichen Golfrunden in Lundin Links zu einer reinen Freude – wenn man vom Score absieht.

Im Mai 2015 musste Alf Weihrich kurzfristig ersetzt werden, weil seine Knieoperation nicht rechtzeitig ausgeheilt war. Es war nicht einfach, mit einer langen Tradition zu brechen, aber schließlich haben wir uns dazu durchgerungen, Christel Skulima (als erste Frau) für ihn mitzunehmen. Außerdem ist Jims Sohn Christopher zum ersten Mal mitgefahren. Vielleicht kann er die Tradition in Jims Sinn fortsetzen?? Als High-Handicaper ist Udo Gottowik zu uns gestoßen und hat natürlich im Netto alles abgeräumt, was zu gewinnen war.

Jim bezeichnete die JPSO 2016 als Paralympics, weil sich zeigte, dass wir mit fortschreitendem Alter immer anfälliger für gesundheitliche Probleme geworden sind. Nils Kruse wird deshalb nicht mehr mitfliegen. Peter Dürscheidt musste eine Woche vor dem Abflug seine Teilnahme absagen, weil sein Ellbogen schmerzte. Udo Möller hatte Schmerzen in der Wade und Dierk Skulima in den Zehen. Beide mussten -wenn möglich- Buggy fahren oder zumindest Elektro-Trolleys benutzen. Frank Reising musste zwei Runden aus gesundheitlichen Gründen abbrechen. Jens Kieker hat angekündigt, dass er 2017 aus Altersgründen nicht mehr teilnehmen wird.

Wie soll das weitergehen? Stefan Kullmann, der Jüngste unter uns, könnte in Zukunft die Spitze des Leaderboards dauerhaft übernehmen, es sei denn Peter Dürscheidt schlägt wieder zu.

2017 wurden die Karten aber neu gemischt. Stefan konnte aus beruflichen Gründen nicht mitfliegen, Peter musste vorzeitig zurückfliegen, weil seine Lebensgefährten erkrankt war. So konnte Uli Moning zum ersten Mal die Bruttowertung gewinnen.